Post by Sebastian AdamczykPost by Friedrich HanischJa, und wieder vermisse ich hier Argumente, was denn nun so toll an
Arx Fatalis ist.
Außer der Atmosphäre, ...
Atmosphäre. Nimm zB mal Half-Life - grottige Grafik (und das nicht nur
aus heutiger Sicht gesehen), aber eben Atmosphäre.
Ja, ich halte Atmosphäre auch für extrem wichtig. Aber Atmosphäre sollte
auf gar keinen Fall ein Spiel ausmachen; dafür ist das Gameplay
zuständig. Die Atmosphäre sollte lediglich den Spieler darin
unterstützen, in die Spielewelt einzutauchen. Das Spiel selbst wird ja
definiert durch seine Regeln, und darin versagt Arx Fatalis meiner
Meinung nach eher.
Post by Sebastian AdamczykPost by Friedrich Hanischletztendlich leider wieder aus allzu typischen Schalter- und
Schlüsselrätseln bestand) ihren Höhepunkt findet, gibt es für mich
keinen Punkt, bei dem Arx Fatalis irgendetwas richtig gemacht hätte.
Das ist eine sehr harte Kritik. Wenn Du Dein erstes Argument nimmst,
dann solltest Du wohl kein (Aktion?) Rollenspiel mehr spielen, denn AF,
G1+2 sind keine richtigen Rollenspiele - eine Mischung eher aus Shooter
und Rollenspiel. Es bildete sich szs ein kleines für sich abgespaltetes
Genre.
Wie du sicherlich bemerkt hast, habe ich den Rollenspielpart von Arx
Fatalis (die Skills, den Aufbau des Charakters) gar nicht angesprochen.
Von daher ging es mir also nicht darum, ich sehe auch nicht wirklich,
was du mit meinem "ersten Argument" meinst. Action-RPGs spiele ich vor
allem wegen des meist guten Flows sehr gerne.
Post by Sebastian AdamczykPost by Friedrich HanischDer Plot ist eher lächerlich (verstärkt durch die maue Lokalisation),
Nun, die Geschichte bringt das Set mit sich und so grausam wie ein
erlöschen der Sonne nun sein möge, so unheimlich und schrecklich wirkt
die unterirdische Welt von Arx auf mich. Nun, man könnte jetzt sagen,
klar, Sonne erlischt, was für ein Käse, aber wer so denkt, der sollte
dann doch besser die Finger von solchen Spielen lassen.
Ich habe vom Plot geredet, nicht von der Hintergrundgeschichte. (Der
Plot ist quasi die Handlung des Spiels.) Bis auf ein paar Höhepunkte war
der Plot meiner Meinung nach, wenn nicht gerade klischeehaft, ziemlich
an den Haaren herbeigezogen. Außerdem ist das Spiel völlig humorlos,
aber das halte ich angesichts einiger französischer Komödien auch
besser...
Post by Sebastian AdamczykPost by Friedrich HanischDialogbäume nicht vorhanden (in einem Rollenspiel!),
Arx ist in dem Sinne kein Rollenspiel - es ist ein Aktionspiel mit
Rollenspiel-Elementen. Für meinen Geschmack ganz gut ausgeweogen - für
Dich eher nicht.
Ich hätte die Leute ganz gerne noch zu anderen Sachen befragt, anstatt
immer nur Standardantworten anzuhören. Was das mit Ausgewogenheit zu tun
hat, weiß ich nicht.
Post by Sebastian AdamczykNun, wir befinden uns /unter/ der Erde. Es ist doch jedem klar, dass es
keine weiten groß angelegten Fußballfelder hier geben kann. Auch die
Geschichte untermalt das immer wieder sehr schön, dass es sich bei Arx
um alte ausgediente Bergwerkstollen handelt, die nach dem Erlöschen
erweitert wurden. Und dafür ist die Welt mehr als groß genug.
Nein, selbst wenn man es mit dem uralten Ultima Underworld Teilen
(welche ja quasi Pate für das Spiel standen) vergleicht, ist die Welt
winzig. Die Schande dabei ist, dass es bei Arx Fatalis auch noch Gebiete
gibt, die man ein einziges mal besucht und dann nie wieder (zumindest im
Idealfall). Also die Krypta, die Zwergenschmiede, die Welt der
Rattenmenschen, etc. Dadurch wird die Spielwelt nochmals subjektiv
verkleinert.
Dass "groß angelegte Fußballfelder" möglich wären, beweist ja die
"geheime" Höhle des Dolchordens.
Post by Sebastian AdamczykPost by Friedrich Hanischdie einzelnen Zivilisationen sind
klischeehaft in Szene gesetzt,
Möchtest Du damit andeuten, dass es ein großer Irrglaube ist, dass man
den Zwergen ein gewisses Geschick zurechnet im Umgang mit dem
Schmiedefeuer? Das alle Völker nach dem Erlöschen zusammen gelebt und
gearbeitet haben ist auch ein Klischee? Die meisten Trolle sind alle
intelligent?
Ich wollte mit diesem Nebensatz eher andeuten, dass ich es größtenteils
für lächerlich halte, wie die Zivilisationen in Szene gesetzt wurden.
Die beste ist noch die der Goblins. Die dümmste ist die der
Rattenmenschen, denn diese stehen alle nur dumm in der Gegend und warten
darauf, dass sie einen angreifen können. Dann sind da natürlich die
Trolle, welche leider so gut wie keinen Zweck erfüllen, außer den Weg zu
versperren. Mein größtes Problem habe ich mit den Schlangenfrauen,
welche in einem extrem winzigen Territorium leben, und mit dem
vergleichsweise riesigen Höhlensystem des Dolchordens (o.s.ä.), welcher
bis dato unentdeckt bleiben konnte!! Da stimmen IMHO einfach die
Verhältnisse nicht mehr.
Aber du hast auch Recht: Zwerge sind gefälligst reine Schmiede (und
bitteschön auch ausgestorben), Trolle sind allesamt groß, dumm, hässlich
und halbnackt, etc. pp.
Post by Sebastian AdamczykPost by Friedrich Hanisches gibt keine (realistischeren)
Tagesabläufe für NPCs
Nun, sie schlafen, sie essen und gehen ihrer Dinge nach. Wann sie das
tun ist doch relativ egal, denn weisst Du denn was nach dem erlöschen
der Sonne noch realistisch ist?
Das Problem ist dabei immer, dass ich dadurch nicht das Gefühl habe,
dass die Stadt lebendig sei. Der Priester ist halt immer Priester und
darf sich (so gut wie) keine Sekunde aus seiner Kirche bewegen. Die
komische Magd spaziert sinnfrei durch die Gegend, der Fischer fischt,
die Händlerin handelt, der Schmied schmiedet.
Ich hätte mir am liebsten sowas wie eine lokale Kneipe gewünscht, aber
dann hätte man nur gesehen, wie wenig NPCs es in der Stadt gibt.
Post by Sebastian AdamczykPost by Friedrich Hanisch(es gibt ja nicht mal sonderlich viele NPCs,
und die sind auch nicht allzu tiefgründig ausgefallen),
Es gab genug um die Geschichte zu erzählen und um "weiter" zu kommen. Es
fehlte nichts und es führte auch nichts ab-absurdum.
"Genug, um die Geschichte zu erzählen" bedeutet anscheinend, dass die
Stadt kahl wirkt. Den Eindruck hatte ich jedenfalls. Und, wie gesagt,
die Charaktere waren so tiefgründig wie Pfützen.
Post by Sebastian AdamczykPost by Friedrich Hanischdie Wachen blockieren einem ständig den Weg,
Mit blockierten Wegen hatte ich allerdings keine Probleme.
Ich ständig: im Schloss, in der Stadt.
Post by Sebastian AdamczykAber nochmal zum Spiel selbst. Ich denke, dass das Spiel auch von seinen
Details lebt. Allein das beschaffen von Nahrung und die vielfalt dieser
ist ein wirklich nettes und verspieltes Detail dem man sich immer mal
wieder gerne gewidmet hat.
So? Ich hatte merkwürdigerweise immer mehr als genug Nahrung. Selbt die
selbstgebastelte Angelrute war eigentlich bloß Ballast.
Post by Sebastian AdamczykWeiterhin muss ich für mich sagen, dass die Geschichte die Arx erzählte
ganz neu war und somit sehr interessant.
Protagonist verliert Gedächtnis und entpuppt sich als Auserwählter, der
eine Sekte davon abhalten muss, einen bösen Dämonen auf die Welt zu
lassen. Unter "neu" verstehe ich etwas anderes.
Post by Sebastian AdamczykIch hing am Spiel um noch mehr
zu erfahren und um die Bücher zu lesen. Denn das schmückt das Spiel noch
weiter aus - im Kopf.
Die Bücher fand ich leider recht schwach geschrieben.
Naja, wie dem auch sei, für einen "inoffiziellen Ultima Underworld
Nachfolger", wie Arx Fatalis immer mal bezeichnet wird, halte ich das
Spiel nicht.
Gruß,
Friedrich